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Jean-Jacques Rousseau  


Die natürliche Ordnung ist wie ein Bogen
Der niedrige Bogen wird nach oben gedrängt
Die hohe Bogensehne herunter gezogen
Wo zuviel ist, nimmt es ab
Wo zuwenig ist, füllt es aus
Die Natur strebt immer nach Harmonie
Vermindert, wo zuviel ist
Vermehrt, wo zuwenig ist
Aber wie anders verhalten die Menschen sich?
Die Armen werden ärmer und die Reichen werden reicher
Aber wer weise ist, sieht ein, dass Besitz Diebstahl von der Gemeinschaft ist
Und deshalb verzichtet er darauf und gibt es zurück an die Gemeinschaft
Also ist nur enthaftet und frei, wer weise ist
Er tut nur, was andere von ihm wollen, aber nichts für sich selbst
Und bildet sich auf nichts etwas ein

Tao Te King (Laotse) Kapitel 77
Anmerkung: Mit der zum Teil fatalistischen Ausrichtung des Tao habe ich meine liebe Mühe. Ich bin aber dennoch der Auffassung, dass jedes Kapitel ausreichend Anlass zur Selbstreflexion bietet. Das Tao zaubert immer wieder kleine und große Aha-Momente, die mir so sehr gefallen wie das Betrachten schöner Bilder oder das Hören anrührender Musik.
Wiki Daodejing
Da ich nicht hoffen kann, die Erben Brechts würden die Veröffentlichung dieses Gedichtes verzeihen, hier der Link auf einen mutigeren Homepageautoren:
Legende von der Entstehung des Buches Tao Te King auf dem Weg des Laotse in die Emigration